Kurz nach Mitternacht waren wir ja noch in Jakarta um dann nach Makassar und weiter nach Biak zu fliegen.
Der Flug wurde im Vorfeld um eine halbe Stunde vorverschoben um dann mit einer Verspätung von 2 Stunden zu starten.
Eigentlich hätten wir in Makassar aussteigen und dann wieder in dasselbe Flugzeug einsteigen müssen (1.5 Stunden Aufenthalt).
Durch die Verspätung konnten wir dann im Flugzeug bleiben und das Check-In wurde mit den Transit-Passagieren im Flugzeug durchgeführt.
Einfach die Sitzplätze mussten wir wechseln – da wir für den Weiterflug nicht dieselben Plätze reserviert hatten.
Der Weiterflug nach Biak startet dann nur noch mit ungefähr einer halben Stunde Verspätung. Und es war kalt im Flieger, ich denke die Heizung hat nicht richtig funktioniert – und nach dem Landen in Biak traf uns die Hitze somit doppelt.
Biak ist eine Insel in der ostindonesischen Cendrawasih- Bucht. Sie wird im Norden durch den Pazifschen Ozean und im Süden durch die Strasse von Yapen begrenzt. Mit einer Länge von ungefähr 60 Kilometern und einer Breite von etwa 30 Kilometern gehört Biak zu den grössten vorgelagerten Inseln von West-Papua.
Mit demselben Flug von Makassar kam auch Nistia, die Freundin von Kaspar, in Biak an, die uns auf der ganzen Reise als “Helferin” begleitete.
In Biak wurden wir von Hugo, unserem Guide für Biak abgeholt und zu unserer Unterkunft, dem Hotel Padaido gefahren.
Tracking vom Garmin InReach zum heutigen Tag:
Um 10.00 Uhr sollte es dann zu den Höhlen Jepang Binsari gehen, aber leider wurden wir erst um 11.00 Uhr abgeholt.
Die drei Kilometer lange, natürliche Höhle kann besichtigt werden und hat eine traurige Geschichte, denn darin wurden rund 5000 Soldaten lebendig begraben.
Die Höhle ist nun ein Denkmal für die gefallenen Soldaten oder ein Mahnmal gegen den Krieg – und rund um die Höhle werden viele Relikte aus dieser Zeit ausgestellt.
Noch etwas mehr Geschichte zum Krieg in Biak:
Das japanische Kaiserreich hatte Biak im Rahmen der Invasion Südostasiens 1942 militärisch besetzt und die dort stationierten niederländischen Verteidiger besiegt. Nach dem amerikanischen Sieg auf den Salomonen und besonders nach dem Verlust der Insel Guadalcanal an die Alliierten, begannen die japanischen Truppen Biak zu einem wichtigen Luftwaffenstützpunkt auszubauen, um die Luftüberlegenheit über den Norden Neuguineas und die Inseln in Südborneo zu behalten.
1944 befanden sich drei Flugplätze an der Südküste der Insel, von denen aus japanische Flugzeuge den Seeweg nördlich von Neuguinea beherrschen konnten. Im gleichen Jahr spitzten sich die Kampfhandlungen zwischen den Alliierten und den Japanern im Südpazifk zu. So brachen am 27. Mai 1944 auch die Kämpfe um Pulau Biak aus. Von der Landung bis zur Eroberung der letzten Höhlenbastion durch amerikanische Truppen vergingen zwei Monate. Beide Kriegsparteien hatten grosse Verluste zu beklagen. Während die Alliierten zwischen 450 und 500 Tote zu verzeichnen hatten, war die Opferzahl bei den Japanern mit 10 000 bis 12 000 Gefallenen um ein Vielfaches höher. Nach der Kapitulation der Japaner bauten die Amerikaner die drei Flughäfen aus. Biak wurde ein wichtiger Stützpunkt für Angriffe gegen japanische Truppen und zum Drehkreuz für Lufttransporte.
Weiter ging unser Tagesausflug zu einem Vogelpark. Die Volieren waren erstaunlich gross (ca. 5x10x3Meter), aber ziemlich verrottet und vor allem lieblos eingerichtet. Die Umgebung wäre schön, wird aber auch nicht mehr gepflegt. Ich denke, dass es einfach zu wenig Besucher gibt und somit kein Geld für die Wartung des Parks vorhanden ist.
Ganz Biak war mit Flaggen geschmückt, da an diesem Tag ein Fest mit Parade für ein Staatsoberhaupt stattfand.
Am Abend sind wir zum Aussichtspunkt Raja Tiga gefahren und haben dort die Aussicht und den Sonnenuntergang genossen.
Und noch ein paar Fotos vom heutigen Tag:
Wir mussten bereits am 1. Tag feststellen, dass wir als weisse Touristen eine Attraktion sind.
Überall wo wir auf der Reise auf Menschen getroffen sind, wollten diese Selfies zusammen mit uns aufnehmen. Ich weiss nicht, auf wievielen Selfies wir mit Indonesier abgelichtet wurden. Ich bin froh, dass ich kein Star bin und damit täglich konfrontiert werde!
Die indonesische Sprache ist sehr vielfältig. Es gibt das Indonesisch, dass in den Schulen gelernt wird und dann wie bei uns ganz viele Dialekte. Die Dialekte werden untereinander zum Teil nicht verstanden, da es wie eine andere Sprache ist. Dies ging teilweise soweit, dass der Dialog über drei Sprachen ging, bis wir es verstanden: Ureinwohner-Sprache => Misool-Dialekt => Indonesisch => Berndeutsch oder Englisch
Ich habe im Vorfeld ein wenig Indonesisch gelernt – aber dies hat niemals gereicht für nur irgendetwas zu sagen oder ein Gespräch zu führen.
Aber manchmal habe ich doch das eine oder andere Wort verstanden:
Herzlich willkommen = Selamat datang
Guten Morgen = Selamat pagi (aber alle sagen nur pagi; Morgen reicht, alles andere ist Luxus)
Guten Tag = Selamat siang
Guten Abend = Selamat malam
Auf Wiedersehen = Selamat tinggal
Nein = tidak
Ja = ya = gesprochen wird es im Slang als “jo” (wie es die Solothurner oder Oberaargauer sagen)
Am Abend traf noch Kaspar in Biak ein und wir haben zu viert unser Nachtessen genossen und die nächsten Tage geplant.
Und jetzt sage ich: Sampai jumpai – wir sehen uns (oder bis später einmal)