Fahrt vom Cuyabeno Reservat zur Loge San Isidro
Vor dem Frühstück treffen wir uns noch einmal mit unserem Guide auf dem Vogel-Aussichtsturm.
Heute sehen wir vorwiegend kleine Vogelarten in den Bäumen rund um die Lodge.
Verschiedene Tangare, ein Bartvogel, Pitpit und Organist – die Namen, aber auch die Farben sind vielvältig.
Aber auch Grünzügelpapageien und zwei Arten der Tukanfamilie konnten wir fotografieren.
Und nun gibt es etwas Vogelkunde zu den Arten.
Zu den Schmuckvögeln gehört die türkisblaue Kotinga (Cotinga cayana). Diese Art kommt fast in ganz Südamerika vor und ist nicht gefährdet. Diese Art gilt als monotypisch, das heisst, dass es in der Systematik keine Unterarten oder Varietäten gibt. Zum Beispiel ist der Mensch monotypisch in der Gattung Homo.
Männchen und Weibchen unterscheiden sich farblich extrem. Das Männchen ist blau mit einer roten Kehle, und das Weibchen ist vorwiegend braun.
Tangare gehören zu der Gattung der Sperlingsvögel und in dieser Familie gibt es viele Arten und Unterarten. Auch der Pitpit gehört zu den Tangaren, auch wenn dies im Namen nicht ersichtlich ist.
Die Tangaren umfassen 240 Arten und diese kommen fast ausschliesslich in Südamerika vor. Die Vögel ernähren sich hauptsächlich von Insekten, fressen aber auch Früchte und Beeren.
Der Rottüpfel-Bartvogel (Capito auratus) ist systematisch der Ordnung den Spechtvögeln, Gattung – amerikanische Bartvögel zugeteilt. Die Art ist in Südamerika weitverbreitet.
Die Vögel ernähren sich zu 80% von Früchten und Beeren, aber auch Insekten und Blütennektar gehört in seinen Speiseplan.
Die Trogone, auch Nageschnäbler genannt, sind die einzige rezente Familie in der Ordnung der Trogoniformes. In dieser Familie gibt es sieben Gattungen und 45 Arten. Sie bewohnen die tropischen Waldgebiete in Afrika, Indien, Südostasien und in Mittel- und Südamerika.
Die heterodaktyle Zehenstellung ist ein besonderes Merkmal dieser Vögel. Die erste und zweite Zehe geht nach hinten und die dritte und viere nach vorne. Diese Sonderstellung der Zehen brachte den Trogonen auch den Übernamen Verkehrtfüssler ein. In der Bamboo Lodge konnten wir den Weissschwanztrogon (Trogon viridis) oder auch Grüntrogon beobachten. Die Männchen und Weibchen unterscheiden sich deutlich in der Farbgebung. Die Rückenseite des Weibchens ist dunkelblau, das des Männchens dagegen grün, daher auch der Name Grüntrogon.
Der Weissschwanztrogon ist ein Einzelgänger und lebt nur während der Brut- und Aufzuchtzeit im Paar.
Tukane kennen alle von Fotos, die Vögel mit den übergrossen Schnäbel geben auch ein tolles Fotomotiv ab. Zudem sind sie bunt gefärbt, was das Auge auch auf diese Vogelarten lenkt. Wir haben in der Bamboo Lodge den Weissbrust-Tukan (Ramphastos tucanus), den Schrift-Arassari (Pteroglossus inscriptus), den Doppelbinden-Arassari (Pteroglossus pluricinctus) gesichtet und fotografiert.
Tukane sind keine guten Flieger, die weite Strecken zurücklegen. Die Nahrung besteht fast ausschliesslich aus Beeren und Früchten.
Und als Letztes zu den heutigen Vogelbeobachtungen folgen noch die Grünzügelpapageien (Pionites melanocephalus).
Diese Art gehört zu der Gattung der Weissbauchpapageien. Sie bevorzugen den tropischen Lebensraum und ernähren sich von Beeren, Früchten, Blätter, Rinden und Samen.
Zum Schluss unserer Morgenbeobachtung besuchte uns noch eine Affenbande. Totenkopfäffchen und eine zweite Affenart turnten und rannten in den Bäumen umher.
Nach dem Frühstück sind wir mit dem Boot wieder zurück zum Hafen gefahren und haben uns vom Cuyabeno-Reservat und der Bamboo Lodge verabschiedet. Es waren tolle Tage – gerne würde ich hier noch einmal in der Trockenzeit hinfahren.
Vom Hafen aus fuhren wir zurück nach Lago Agrio, wo wir noch das Mittagessen in einem Restaurant erhalten haben.
Das Taxi hat uns dann im Hotel Araza abgeholt und uns zu unserer nächsten Station gebracht. Die Einfahrt zu der Lodge San Isidro ist nicht so gut gekennzeichnet und nur mit unserer Hilfe hat der Fahrer diese gefunden.
Von der Hauptstrasse an fuhren wir dann sicher noch zwanzig Minuten über Schotterstrassen, bis wir bereits im Dunkeln am Ziel angekommen sind.
Nach dem Zimmerbezug gab es ein leckeres Nachtessen.
Die Lodge San Isidro hat uns bereits auf der ersten Rundreise so gut gefallen, so dass wir diese wieder ins Programm aufgenommen haben. Wir waren letztes Mal nur eine Nacht da – definitiv zu wenig lang für die schöne Umgebung und die tolle Lodge. Deshalb blieben wir nun vier Nächte.
Mit dem Zebrakauz, der eigentlich jeden Abend der Lodge einen Besuch abstattet, schliessen wir den heutigen Tag ab.