Diese Lodge war ein Highlight auf unserer Reise auf dem Festland von Ecuador. Luxus inmitten des Naturschutzgebietes mit 100% Integration der indigen Bevölkerung – das hat für mich einen eigenen Blogbeitrag verdient!
Lage:
Das Napo Wildlife Center ist ein Luxus-Ökohotel im ecuadorianischen Amazonasgebiet. Dieses Ökotourismusprojekt umfasst die Erhaltung von über 21.400 Hektar des ursprünglichsten Amazonas-Regenwaldes im Yasunì-Nationalpark, einem wichtigen UNESCO-Biosphärenreservat und dem grössten, tropischen Regenwaldgebiet Ecuadors.
Von Quito aus kann man über Land reisen, wie wir nach Coca gereist sind oder ein 30-minütiger Flug bringt die Touristen über majestätische, schneebedeckte Gipfel der Anden ins Amazonasgebiet. Von Coca aus reist man mit dem Motorkanu den Rio Napo hinunter bis und steigt dann in ein kleineres Einbaum-Kanu um, dass einen paddelnd zur Lodge bringt. Die Fahrt dauert ohne Fotostopp 1 Stunde, aber man sieht bereits so viel unterwegs, dass dies locker doppelt so lange geht – aber man hat ja Urlaub!
Ich glaube der erste Blick auf die Lodge bliebt jedem Anreisenden in Erinnerung:
Geschichte:
1998 beschloss eine Gruppe von Gemeindemitgliedern, das Napo Wildlife Center zu errichten, um Touristen das vielfältigste Ökosystem der Welt mit Flora und Fauna näherzubringen – und vor allem, um die Region zu erhalten und zu schützen.
Die Mitglieder der Gemeinschaft haben erkannt, dass der Ökotourismus eine ausgezeichnete Alternative für die lokale Entwicklung, für die Verbesserung der Lebensqualität, für die Erhaltung ihrer traditionellen Aktivitäten und das Wichtigste für die Erhaltung der Natur ist.
Um aktiven Schutz ihres 82 Quadratkilometer grossen Urwaldes sicherzustellen, wurde von der Gemeinde freiwillig die Jagdaktivitäten eingestellt, damit sich die Tierwelt entfalten kann.
1998 wurde das Projekt mit dem Napo Wildlife Center ins Leben gerufen und 2004 wurde das Hotel in Betrieb genommen.
- Alle Baumaterialien wurden in Kanus über den Fluss zum Bauplatz transportiert.
- Der Bau wurde durch die von der Kichwa-Gemeinschaft Añangu realisiert
- 2004 wurde das Hotel eröffnet
- seit 2007 gehört es zu 100 % der Gemeinschaft
- Die Elektrizität wird durch Sonnenkollektoren gewonnen
- Die Anlage verfügt über ein Abwasserreinigunssystem, damit das Wasser der Lagune nicht belastet wird
In der Loge arbeiten 80 Männer der Kichwa-Gemeinschaft. Die Einnahmen, die die Gemeinschaft aus touristischen Projekten erhält, werden stets in produktive, soziale und kulturelle Projekte reinvestiert.
Somit ist auch eine schulische Bildung der Kinder und die medizinische Versorgung der Bevölkerung gewährleistet.
Die Frauen der Kommune übernehmen im Dorf das Anpflanzen von Obst und Gemüse. Auch das Töpfern, Knüpfen oder Schnitzen von Produkten wird durch die Frauen übernommen. Dies alles wird einem beim Besuch im Dorf gezeigt:
Lodge:
Die Lodge besteht aus einem Haupthaus mit einem Aussichtsturm, 12 Bungalows und 8 Suiten.
Wir durften so eine Suite beziehen und so ein Luxus im abgelegenen Regenwald haben wir nie erwartet. Da lassen wir einfach die Bilder für sich sprechen:
Das Essen war immer frisch und lecker und wer da beim Buffet nichts findet oder nicht genug kriegt, ist einfach zu wählerisch!
Begleitung während des Aufenthalts:
Bereits bei der Anreise wird man von seinem persönlichen Guide begrüsst. Da wir nicht wie geplant angekommen sind, lief es bei uns etwas anders ab als normal. Eigentlich würde der Guide bereits mit einem zu der Lodge paddeln und dann auch den Begrüssungsdrink und die ersten Infos mitteilen. Wir hatten da jemand anderes als Pedro, der uns danach die ganze Zeit betreute, aber es lief alles reibungslos ab.
Am ersten Abend gibt es eine Info mit Diaschau über die Entstehung und den Bau der Lodge. Das Essen erfolgt mit den anderen Gästen der Gruppe am selben Tisch – auch wieder zusammen mit dem Guide. Da wird auch jeweils der nächste Tag, oder bei späteren Essen die weiteren Aktivitäten besprochen. Durch die kleinen Gruppen ist das Ganze sehr persönlich.
Aktivitäten:
Folgende Aktivitäten haben wir unternommen:
- Besuch von zwei verschiedenen Papageienlecken
- Besuch der Dorfkommune
- Kanufahrt und Wanderung zum Aussichtsturm
- Dschungelwanderung mit vielen Informationen zur Fauna
- Kanufahrt auf der Lagune und der Seitenarme
- Nachtwanderung
Wer mehr unternehmen will, kann jederzeit noch etwas dazu buchen.
Ich habe an einem freien Nachmittag noch mit den Köchen einen Schweizer Zopf gebacken. Zuerst musste ich die Zutaten auf Spanisch übersetzen und dann haben wir uns mit Händen und Füssen unterhalten 😉
Der Zopf haben dann die Köche, das Service personal und die Guides gegessen – und es hat scheinbar geschmeckt. Ob dies noch einmal gebacken wird, weiss ich nicht, aber das Rezept wurde notiert.
Diese Lodge können wir nur weiterempfehlen – es ist nicht eine günstige Unterkunft, aber der Preis ist mehr als gerechtfertigt.
Fotogallerie Napo Wildlife Center: