West-Papua Rückreise und Zusammenfassung

Rückreise 01.09-02.09.2018:

Flüge:
Sorong – Makassar
Makassar – Jakarta
Jakarta – Bankok
Bankok – Zürich

Und dann noch mit dem Zug von Kloten nach Lyss.


Reisebericht WestPapua
Text geschrieben für die ZZA:

Im August haben mein Mann und ich drei Wochen in West Papua verbracht.

West Papua gehört zu Indonesien und ist touristisch, ausser von Einheimischen wenig besucht (bis auf die Raja Ampat- Tauchregion).
Geplant war, das wir vor allem im Cendrawashi-Gebiet unterwegs sein werden, aber durch Unruhen, mussten wir die Planung kurzfristig umstellen.

Die Anreise ist mit ca. 36 Stunden sehr lang. Die Anreise erfolgte über Bangkok, Jakarta, Makassar nach Biak.

In Biak haben wir unsere ersten zwei Nächte verbracht und die ersten Ausflüge unternommen. Biak war im 2. Weltkrieg eine Station der Japaner und bei der Schlacht um Biak wurden in der Höhle Jespen rund 5000 Japaner getötet.

Heute ist die Höhle ein eine Touristenattraktion und Museum für die einheimische Bevölkerung.
Am zweiten Tag waren wir an zwei verschiedenen Flussarmen mit Wasserfällen.

Beide Flüsse wurden von Styphodon-Arten, Barschen und Garnelen bewohnt.

Landschaftlich sehr schön, aber ein grosses Problem in Indonesien ist der Abfall. Es wird einfach alles einfach in der Natur entsorgt. Indonesien hat auch kein Konzept für die Abfallproblematik.

Der Weiterflug am nächsten Tag nach Nabire in den Cendrawashi Nationalparkt dauerte rund eine Stunde. In der Bucht von Nabire leben Fischer und die Walhaie haben entdeckt, dass da immer Fische als Futtervorhanden sind. Mit einem Boot fährt man rund 45 Minuten ins Meer hinaus und kann unter diesen Fischerstationen mit den Walhaien schwimmen.
Das Erlebnis ist einzigartig! Der Walhai ist mit einer Länge von bis zu 13 Metern der grösste Fisch der Welt. Er frisst vor allem Plankton und kleine Fische. Es ist unbeschreiblich, was in einem vorgeht, wenn die Walhaie einem anstupsen und zum Teil mit knapp 30cm unter einem durchschwimmen. Oder wenn ein Tier mit vollgeöffnetem Rachen auf einem zu schwimmt – in dem Maul hätte man problemlos Platz!

Von Nabire aus ging es nach Jayapura mit dem grössten Süsswassersee von Papua. Dort hatten wir nur einen Zwischenstopp von ein paar Stunden bis zum Weiterflug nach Sorong. In dem See hat es Regenbogenfische, aber leider waren diese vom Ufer aus nicht zu fotografieren und die Schnorchelausrüstung hatten wir nicht dabei. Sollte ich noch einmal nach Papua reisen, werde ich da sicher auch ein paar Tage einplanen.

Von Sorong aus sind wir mit dem Schnellboot ins Raja Ampat-Gebiet nach Misool gefahren, in dem wir rund 12 Tage mit einem Boot von Insel zu Insel unterwegs waren. Übernachtet wurde in Hängematten unter einem Moskitonetz – Abenteuer pur!

Wie gesagt, Misool war eigentlich nicht geplant und auch die Reisezeit ist im August da nicht optimal, da es ziemlich windet. Dafür hatten wir fast keinen Regen und mit einer Temperatur von 26-30°C angenehm warm! Aber das Meer war doch sehr aufgewühlt und deshalb das Wasser beim Schnorcheln nicht ganz klar.

Aber die Korallen-Riffe sind gewaltig und vor allem noch intakt. Ich habe da Korallen fotografiert die ich sonst nirgendwo gesehen habe.
Aber wir waren stundenlang im Wasser am Schnorcheln und es ist verwunderlich, dass uns da keine Schwimmhäute gewachsen sind.

Ein Highlight in Misool waren sicher die zwei Quallenseen, die sich im Inneren von den Inseln befanden. Bis man beim See war, brauchte es doch sehr viel Kraft, denn wir mussten über Klippen hochklettern und dann wieder in den Krater runter. Aber die Anstrengung hat sich gelohnt. Tausende von Quallen, die nicht mehr nesseln, da in dem See die Feinde fehlen, schwammen frei im See umher.
Und die Unterwasserlandschaft in dem salzigen Wasser ist wunderschön, weicht aber stark von der Unterwasserwelt ausserhalb der Insel ab.

Auf grösseren Inseln hat es auch Süsswasserbäche und diese waren für mich sehr interessant zu „erforschen“. Für die einheimischen Führer war ich neben der weissen Haut sicher auch ein komischer „Vogel“, denn in jedem Bach suchte ich nach Fischen und Garnelen. Und man findet diese auch!

In jedem Gewässer lebten Fische, Garnelen und Schnecken.
Styphdon-Arten in blau und orange, Grundeln, Schmerlen, Barsche und Regenbogenfische, die Artenvielfalt ist gross. Ich werde noch mit Experten schauen, ob es auch Namen für diese Fischarten gibt.

Bei den Garnelen waren es verschiedene Ringelhand- und Zwerggarnelen.

Die Landschaft in Misool über Wasser ist geprägt von vielen Steininseln, wovon die Meisten unbewohnt sind. Das Raja Ampat Gebiet hat rund 1800 Inseln.

Das Wasser schimmert in allen möglichen Blautönen, je nach der Wassertiefe.
Tiere an Land zu entdecken ist gar nicht so einfach. Säugetiere haben wir in der Wildnis ausser Ratten auf einer Insel keine gesehen. Wir waren Nachts auf der Suche nach dem Kuskus, aber er lies sich nicht blicken.

Kakadus flogen immer wieder über uns weg, Seeadler konnten wir oft sehen aber die meisten Vögel haben wir einfach gehört, da sich diese weit oben in den Baumkronen befanden.

Wirbellose Tierarten findet man an Land viele: Stabschrecken, Gottesanbeterinnen, Spinnen – in ganz skurrilen Formen, Schnecken, Ameisen bis 3cm Grösse und natürlich Mücken.
Ein guter Mückenschutz ist wichtig, da die Malariagefahr hoch ist. Trotz Kleidung mit Mückenschutz, Hautspray und Moskitonetz, war ich ziemlich verstochen.


Meine grösste Angst vor der Reise war ein Biss von einer giftigen Schlange – was mache ich da ohne ärztliche Versorgung. Wir waren fast nur in unbewohntem Gebiet unterwegs, oft auch im Primär-Regenwald mit der Machete – aber Schlangenhaben wir nicht eine gesichtet. Ich denke, wir waren da einfach zu „laut“ – auch für andere Tiersichtungen.

Dschungeltrekking in den Primärurwald tönen spannend, aber in der Form würde ich es nicht mehr wiederholen. Das Wandern und Klettern über glitschigen Boden, über Hügel, Stock und Stein ist so anstrengend, dass man nicht einmal mehr die Natur geniessen kann. Und wenn wir Stadtmenschen durch den Urwald stampfen und durch die Anstrengung noch wie eine Lokomotive schnaufen und stöhnen – da hören uns die Säugetiere und Vögel schon lange bevor wir diese sehen können.

Aber Alles in Allem ist Papua eine Reise wert! Für allem für Aquarianer, sei es im Meer oder auch an Land in den Bächen und Seen – die Artenvielfalt ist spannend und ich denke, dass viele Arten noch nicht beschrieben sind!


Zum Anfang unserer Reise




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