06.11.2024 – Arboretum und die Reise nach Isalo

Mora Mora bedeutet „nur mit der Ruhe“ oder langsam und gemütlich und spiegelt die Lebenseinstellung der Madagassen wider. Es geht alles etwas langsamer und die Pünktlichkeit wird nicht ernst genommen.
Dies gilt nicht für unsere Reisebegleiterin Fenosoa, unseren Fahrer Antsa und der Helfer Fetra. Sie alle waren stets zurzeit vor Ort!

Noch vor dem Frühstück habe ich mit Hermann eine kleine Vogelbeobachtungstour unternommen. Besonders die grosse Kolonie der Hirtenmanja (Hirundinidae), die auf dem Dach des Hotelturms das Morgengeschnatter abhielten und die vielen Insekten, die auf und unter dem Dach frassen, faszinierten uns. Auch einen Madagaskarkuckuck konnte ich kurz beobachten.

Nach dem Frühstück verlassen wir die Küstenstadt Ifaty. Vor uns liegen rund 6 Stunden Autofahrt, etwa 240 Kilometer bis zu unserem nächsten Etappenziel, Ranohira.

Die erste Station des Tages wartet am Ausgang von Tuléar auf uns. Dort unternehmen wir einen Spaziergang durch das Arboretum von Antsokay, einen Botanischen Garten, der die meisten Pflanzen des Südens Madagaskars beherbergt. Der Park wurde von Hermann Petignat, einem Schweizer Botaniker, 1980 gegründet und bietet eine beeindruckende Sammlung der einzigartigen Flora der Region. Im Arboretum befinden sich über 900 Sukkulentenarten, 90% davon sind für Madagaskar endemisch. Zudem gibt es 100 Arten von Euphorbien, 60 Arten von Kalanchoe und über 20 Aloe-Arten. Besonders hervorzuheben ist die seltene Aloe suzannae, eine der seltensten Aloe-Arten Madagaskars, von der es nur noch weniger als zehn Exemplare im gesamten Land gibt.

Der Mäuse-Fallen-Baum (Uncarina grandidieri) konnten wir auch bewundern. Die verblühten Samenstände werden benutzt, um Mäuse zu fangen.
Zwischen den „Stacheln mit Widerhaken“ werden Leckereien für die Mäuse gesteckt. Diese bleiben dann beim Versuch, diese herauszuholen, an den Haaren haften.


Weitere Bilder aus dem Arboretum:


Auch Tiere leben im Arboretum. Wir sahen ein Riesen-Chamäleon, ein Mausmaki und verschiedene Echsen:


Auf der Fahrt nach Ranohira fuhren wir an einer Ziegelstein-Fabrik und einer Rum-Fabrik vorbei. Diese Region ist bekannt für die Herstellung von lokalem Rum.

So werden in Madagaskar die Ziegelsteine hergestellt: Der Lehm wird von Hand in eine Form gepresst und dann in Reihen zum Trocknen aufgestellt. Danach werden die Steine für den Brand in eine Hausform gestapelt und unten wird das Feuer angezündet. Nach ungefähr drei Tagen sind die Steine gebrannt und können nach dem Auskühlen verkauft werden. Je nach Qualität – je mehr rot, desto teurer – werden diese für 80–100 Ariary pro Stück verkauft. Dies entspricht CHF 0.025 je Stein.
Die Grösse der Steine ist ca. 20 × 10 × 8 cm, somit ist ein Kubikmeter 625 Steine und kostet CHF 15.60.


Beim Mittagessen – es gab Sandwiches – haben uns zwei Jungs ein Chamäleon gebracht, das sie gefunden hatten. Wir gaben ihnen einen Teil unserer Sandwiches und etwas Trinkwasser. In dieser Gegend ist es sehr trocken und Lastwagen bringen alle zwei Tage Trinkwasser in die Region. Trotz dieser Hilfe wurde überall nach Trinkwasser gebettelt, was uns sehr berührte. Besonders erschütternd war es, als Kinder um Wasser baten. Hätten wir das vorher gewusst, hätten wir mehr Flaschen gekauft, um sie zu verschenken.


Die Landschaft erinnert stark an Szenen aus Western-Filmen – weite, trockene Ebenen und felsige Gebirgsketten. Es fehlen nur die Cowboys auf den Pferden. Unterwegs fuhren wir auch durch zwei Städte, die für den Saphirabbau bekannt sind. Die Häuser dort zeigten deutlich, dass hier mehr Geld im Umlauf ist.
Bilder von der Fahrt:

Isola Rock – Der Felsen der Königin, diese ist auch auf der 1000 Ariary Note abgebildet.


Gegen 17:00 Uhr erreichten wir schliesslich unser Hotel, die Isalo Rock Lodge, und bezogen unsere Zimmer. Die Lodge ist sehr gehoben und spiegelt ihren hohen Standard auch in der Qualität der leckeren Mahlzeiten wider.

Für Hermann, der heute seinen Geburtstag feiert, haben wir noch eine kleine Torte organisiert, um diesen besonderen Anlass zu feiern.


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