Heute geht es wieder mit dem Motorkanu auf die Lagune und Nebenflüsse mit dem Ziel, den rosa Flussdelphin zu finden.
Es gibt drei verschiedene Arten von Flussdelphinen und in dieser Gegend sieht man hauptsächlich den rosa Flussdelphin, der auch Bota oder Inia genannt wird. Eine Besonderheit der Flussdelphine ist, dass diese den Nacken optimal bewegen könne, damit sie die Fische auch in die Wurzeln oder Ästen verfolgen können. Da hilft auch die relativ lange Schnauze mit. Die Tiere verfügen über die Echopeilung, so können sie sowohl Futter orten, aber nehmen auch Hindernisse im Gewässer wahr. Der rosa Flussdelphin gehört zu den gefährdeten Tierarten.
Die Tiere werden 2-2.5 Meter gross und die männlichen Tiere sind grösser als die Weibchen. Die Farbe variiert sehr stark nach Alter, Geschlecht und der Aktivitätszeit der Tiere.
Gesehen haben wir mehrere Delfine, aber meist nur die Rückenflosse. Gesprungen oder auch nur für etwas längere Zeit den Kopf aus dem Wasser – das haben uns die Delfine nicht gegönnt.
Spannend finde ich auf dem Foto, auf dem man nur die Schnauze sieht, dass diese wie abgeknickt aussieht.
Ich weiss nicht, ob evtl. Jungtiere dies können, damit diese noch Milch trinken können. Denn ich weiss nicht, wie das sonst mit der langen Schnauze gehen soll. Aber ich habe da keine Informationen gefunden.
In den indigen Kulturen wird der Flussdelphin als heiliges Tier verehrt. Ein Mythos sagt, dass sich der Delfin nachts in einen jungen Mann verwandelt und in einem weissen Anzug und mit Hut an Land kommt und Mädchen verführt. Am nächsten Morgen geht er wieder in den Fluss zurück. Scheinbar gibt es Geburtsurkunden, auf denen als Vater der “Boto Cor de Rosa” eingetragen ist. Das tönt doch besser als unbekannt.
Nach dem Mittagessen konnten wir aussuchen, was wir unternehmen wollten. Ein Teil unserer Gruppe ist heute bereits abgereist und deshalb waren wir für diesen Ausflug nur noch zu dritt. Gemäss unserem Guide gibt es einen etwas längere Dschschungelpfad, für den wir uns dann entschieden haben.
Der Dschungelpfad war ziemlich verwachsen, da wegen der Pandemie keine Touristen in der Gegend waren. Mit dr Machete wurde der “Weg” durchgängig gemacht und wir sind so etwa dreissig Minuten durch den Urwald gewatet.
Vorbei an Urwaldriesen, kleinen Bachläufen, Pilzen und Fröschen – irgendwann hat unser Guide den Weg nicht mehr gefunden und hatte auch keine Ahnung mehr wo wir sind… Lost in the jungle … – das hatten wir doch schon in Indonesien.
Auf der Kamera konnten wir die Koordinaten der Lodge ausfindig machen.
Die Frage war nun, wollen wir den Koordinaten folgen oder versuchen wir, den Weg zurückzugehen. Wir haben uns für das Zweite entschieden und haben den Rückweg zum Teil auch gesucht. Wie bei Hänsel und Gretel – wir haben aber nicht nach kleinen weissen Steinen gesucht, sondern nach den Pflanzen, die wir abgeschnitten oder durch die Füsse flachgedrückt haben. Aber auch nach so kurzer Zeit ist dies gar nicht so einfach.
Schlussendlich sind wir aber auf einen Weg gekommen, der auch als solcher erkennbar war. Dem sind wir dann gefolgt und sind so zu einer anderen Lodge gekommen. Der Besitzer der Lodge hat uns dann erzählt, dass einmal eine Gruppe mehrere Tage im Dschungel war, bis diese gefunden wurden. Das Abenteuer lässt grüssen…
Fotos sind da nicht viele entstanden, irgendwann war es einfach nur noch wichtig, wieder den Weg zu finden.
Dafür wurden wir auf der Heimfahrt wiederum von einem Sonnenuntergang mit roter Verfärbung des Himmels verwöhnt.
Zurück in der Lodge haben wir bereits unsere Koffer gepackt, den Morgen nach dem Frühstück verlassen wir die Bamboo Loge.
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