Heute fahren wir über den Rio Inírida flussaufwärts zum Rio Guaviare und weiter auf den Rio Atabapo.
Vor über 200 Jahren (1799-1804) ist Alexander von Humboldts auf seiner Südamerikareise mit dem Boot auf seiner Reise diese Strecke gefahren und hat in seinen Tagebüchern viele Zeichnungen und Geschichten zu dieser Gegend notiert.
Der Atabapo ist einer der wichtigsten Nebenflüsse des Orinoco-Flussbeckens und bildet die Grenze zwischen Kolumbien und Venezuela. Die Insel und Sandbänke in der Mitte des Flusses gehören abwechslungsweise zu Venezuela oder zu Kolumbien – der Reisepass sollte man immer dabei haben, falls eine Kontrolle stattfindet.
Auf diesem Abschnitt sind auch viele Boote von illegalen Goldschürfern unterwegs. Fotografieren darf man da nur versteckt, denn die Angst vor Verhaftungen ist gross und wir möchten ja keinen Streit, resp. auch unsere Kameras weiter benutzen können.
Bei Polizeikontrollen weichen die Boote einfach auf die andere Seite des Flusses aus – wenn eine kolumbianische Kontrolle ist – fahren die Boote auf die Seite zu Venezuela – so passiert ihnen nichts…
Zweimal haben wir das Boot verlassen, damit das Boot über die «Stromschnelle» hinauf fahren konnte, dies ging ohne das Gewicht der Passagiere einfacher. Der erste Halt war steinig und beim Einbiegen in den Atabapo sind wir einen Teil auf einer Sanddüne gelaufen. Für uns war dies aber keineswegs eine Muss – sondern wir konnten viele Vogelarten fotografieren.
Ein erster, steiniger Schnorchel-Halt gab es an einer Felswand oder eher einem Felshügel. Da wurde natürlich auch die Maske und der Schnorchel montiert und in den Felsspalten nach Welsen gesucht.
In fast jeder Felsspalte haben sich Dornwelse (Platydoras costatus) zurückgezogen. Diese Fische sind nachtaktiv und gehen erst in der Dämmerung auf Nahrungssuche.
Unsere Unterkunft für die nächsten zwei Nächte sind auf einer Insel. Die Zelte sind unter einem Strohdach aufgestellt und auch der Essplatz und die Küche sind gedeckt. Für die Toilette muss man etwas laufen, einfach ein Loch im Boden und eine Toilette darauf gestellt. Wir haben alles, was wir brauchen.
In gemütlicher Runde wurde auf dem weissen Sand manche Fachdisskusion, aber natürlich auch anderer Gespräche geführt. Hier kann man die Seele baumeln lassen….
Auch direkt vor dem Camp wurde das Wasser getestet und in den Felsen und auf dem sandigen Boden die Fische beobachtet. Die Salmler waren ziemlich “bissig” der einfach hungrig, das Schnorcheln war da nicht so angenehm. Auf dem Sandboden leben auch Hexenwelse, die man fast nur sieht, wenn diese sich bewegen.
Rodrigue und Thomas haben mit der Rute gefischt und rechte Brocken an Land gezogen – unser Abendessen frisch aus dem Fluss.
Dass es nicht das Meer und Palmen braucht, um einen romantischen Sonnenuntergang zu erleben, zeigen die nächsten Fotos. Die Felsen, der Sand und der Rio Atabapo bilden herrliche Motive.
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