Frühstück um 08.30 Uhr und dann sind wir losgefahren Richtung Coca. Die Stadt heisst eigentlich richtig Puerto Francisco de Orellana, aber kein Einheimischer sagt so und auf den Karten steht überall Coca – dies ist der alte Name der Stadt, aber ein Präsident hat dies aus irgendeinem Grund umbenannt. Als wichtiger Handelsplatz wurde Coca durch den Erdölboom der letzten Jahre bekannt.
Unterwegs gab es noch Fotostopps, weil Santiago oder auch wir Vögel gesichtet haben. Um 10.30 sind wir dann am Hafen angelangt und haben unser Gepäck ausgeladen.
Dann hiess es Abschied nehmen von Santiago, der uns die letzten Tage in dem grossen Auto herumgefahren hat. Wir haben viele Informationen erhalten und können den Guide als Führer nur weiter empfehlen!
Sein Motto in der ganzen Zeit für uns: Thake all the time you need! Danke!
Im Reisebüro mussten wir zuerst unsere persönlichen Daten für das Permit ausfüllen. Danach haben wir unser Gepäck auf das Schiff geladen und sind den Rio Napo hinuntergefahren bis zu der Affeninsel.
Die Insel ist eine Auffangstation und ein Reservat für sechs verschiedene Primaten. Die Stiftung Sumak Allpa setzt sich für das Erhalten der Population der bedrohten Arten ein und studiert auf der Insel auch das Verhalten der Affen.
Wir haben auf der Wanderung durch den Insel-Urwald verschiedene Tierarten gesichtet:
Mönchsaffen haben ein zotteliges Fell und werden ca. 40-50 cm gross. Der Schwanz ist dann zusätzlich noch 50 cm lang. Mit einem Durchschnittsgewicht von 2.4 kg gehören diese zu den mittelgrossen Primaten.
Während wir auf den Bäumen die Affen beobachtet haben und uns etwas abseits des Weges aufgehalten haben, damit wir einen besseren Blickwinkel auf die Gruppe hatten, sind wir fast über die zwei Köhlerschildkröten (Chelonoidis carbonarius) gestolpert.
Callithrix pygmaea, das Zwergseidenäffchen ist mit seinen 12cm sehr klein und dann noch sehr schnell – bis man die kleinen Kerlchen gesehen hat, waren sie schon wieder weg…
Das einzige Foto, auf dem eines zu entdecken war:
Totenkopfäffchen konnten wir weit oben in den Bäumen beobachten.
Da sind keine brauchbaren Bilder entstanden – nur das Kopfkino läuft, wenn wir an den Augenblick zurück denken 😉
Als Mittagessen wurde uns eine traditionelle Speise serviert; in Manjokblätter gebratener Fisch mit Reis und Linsen – lecker!
Weiter ging es mit dem Motorkanu zu unserer ersten Lodge. Die Phaspanchu-Lodge liegt direkt am Fluss und ist einfach, aber sehr gemütlich.
Bei der Ankunft hat der Himmel seine Schleusen geöffnet und ein richtiger Sturm tobte über dem Fluss. Da es viele Sandbänke hat, war die Luft voller Sandstaub! Deswegen war es nicht klar, ob wir das Nachmittag-Programm noch in Angriff nehmen.
Gegen Fünf hat sich der Regen verzogen, wir haben mit dem Schiff den Fluss überquert und sind dann in den öffentlichen Bus eingestiegen. Das Ziel war das Naturreservat Lagune Limoncocha. Die Region mit seiner Artenvielfalt untersteht dem Ramsar-Abkommen, das international Feuchtgebiete schützt.
Am Steg waren noch andere Touristen mit gefangenen Piranhas aus dem See. Ich denke, das gab das Nachtessen…
Leider war es schon am Eindunkeln, so dass wir nicht mehr so viele Vögel sahen. Die Meisten hatten sich schon irgendwo zum Schlafen zurückgezogen. Einige Arten hatten den Schlafbaum nahe am Wasser und so sahen wir doch noch ein paar Piepmätze.
In der Dunkelheit leuchten die Augen der Kaimane hell auf, wenn das Licht der Taschenlampe auf die Linsen trifft. Der Guide hat uns ein Jungtier aus dem Wasser gefischt. Dieser kleine Kerl (etwa 3 Monate alt) mit ca. 30cm Länge hat schon ganz viel Kraft!
Ganz romantisch wurde es, als all die Glühwürmchen auf den Uferpflanzen das Licht anknipsten und der Rand des Sees sah aus wie, wenn Lichterketten brennen.
Weiter Bilder zum heutigen Tag:
Hallo liebe Therese,
man liest einige Zeilen und dann taucht man ein in deine herrlichen Beschreibungen. Die Bilder der üppigen Natur zeigen die Vielfalt des Lebens dort und eines hast du schon lange gelernt, nie aufgeben, immer eine neue Tür aufmachen, – Wenn Wasserfall im Loch verschwunden ist, – dann kommt irgendwo ein anderer ! – und wenn die Vögel schon schlafen, – dann
gibt es ja noch Spinnen und andere Nachttiere. Bin wirklich versunken in deine Erzählungen und haben für Momente, unsere Corona-Welt vergessen.
danke für all dein Bilder und deine Eindrücke.
Lieber Hermann
Danke für Deine Worte – schön, dass Du mich auf der Reise – wenn auch nur im Blog – begleitest.
Unsere Freundschaft hat vor Jahren in Venezuela begonnen und ein regelmässiger Mailkontakt entstanden.
Der Samen dieser Freundschaft hat doch schon einen kräftigen Baum wachsen lassen – Danke!