Tagwache, noch bevor der Hahn kräht – und dies um den Felsenhahn zu suchen.
Um 05.00 Uhr klingelte der Wecker… durch die Zeitverschiebung war dies kein Problem, Zuhause wäre es doch bereits fast Mittag. Und die innere Uhr hat sich noch nicht auf Südamerika umgestellt.
Um halb Sechs sind wir losgefahren, damit wir pünktlich um 06.00 Uhr am Treffpunkt mit dem Ranger ankommen. Danach stampften wir durch Wiesen und Wälder den Berg hinauf bis zum Platz, wo die Vögel zu finden sind. Danach hiess es warten… – bis wir dann endlich die Balz-Rufe der Vögel hörten und dann den ersten roten Fleck in den Bäumen entdeckten.
Die Felsenhähne – übrigens alles nur männliche Vögel – werben mit dem lauten Ruf und aufgestelltem Kamm um die Weibchen. Diese sieht man jedoch nicht, evtl.. beobachten diese das Balzen vom Boden aus. Die Weibchen suchen sich dann einen Mann aus und bauen in den Felsen am Wasser ein Lehmnest und legen zwei Eier. Nur das Weibchen brütet die Eier aus und gemäss unserem Guide schlüpft immer als erstes ein männlicher Vogel. Das zweite Ei wird entweder aus dem Nest geworfen oder das zweite, weibliche Jungtier hat weniger Überlebens-Chancen, da es kleiner ist. Deshalb hat es einen Männerüberschuss. Ein Weibchen kann im Schnitt aus 15 potentiellen Vätern auslesen.
Die Felsenhähne waren etwas weit weg und die Lichtverhältnisse nicht so optimal. Aber es hat trotzdem zwei, drei annehmbare Fotos gegeben.
Nach dem Abstieg und der Rückfahrt zur Lodge gab es ein leckeres Frühstück – mit Sicht in die Bäume und somit konnten wir weitere Vögel beobachten
Ja, es hat hier VIELE Vögel – ein Paradies für Vogelliebhaber. Es gibt geführte Reisen, auf denen es nur um Vogelbeobachtungen geht.
Bei den ersten Kolibris knipst man wie wild – wie wenn man in Afrika den ersten Elefanten sieht – irgendwann kommt dann der Spruch ” scho wieder e Kolibri” – aber dann geniesst man die kleinen Kobolde ohne durch den Sucher zu schauen. Übrigens erinnern mich die Kolibris an Glöckchen in Peter Pan – das Flugverhalten der kleinen Fee wurde sicher bei den Kolibris abgeschaut.
Nach dem Frühstück besuchten wir eine Schmetterlingsfarm. Ganz ähnlich wie bei uns das Papilorama in Kerzers. Viele hundert Schmetterlinge werden da gehalten und nachgezüchtet. Spannend die vielen verpuppten Larven. Ich habe mir noch gar nie überlegt, dass diese wie Blätter, Knospen der Wassertropfen aussehen und so in der Natur getarnt sind.
Wasserfälle sind in Venezuela für Touristen ein Highlight – für uns aus der Schweiz, wo es fast an jeder Ecke solche Wasserfälle gibt, nicht wirklich etwas Besonderes. Trotzdem sind wir zu einer Wanderung zu einem Wasserfall aufgebrochen. Bei der Ankunft hat uns ein Schlangenfänger eine Viper aus seinem Transportsack gelassen, so dass wir diese fotografieren konnten. Gemäss seiner Aussage lässt er das Tier an einem anderen Ort wieder frei – hier habe es zuviele Touristen.
Um auf die Seite mit dem Wasserfall zu gelangen, stiegen wir in eine “Gondel” ein. So werden die Touris hin und her gefahren.
Der Aufstieg zum Wasserfall dauerte 70 Minuten. Der Weg war gut und gepflegt und somit konnten wir problemlos den Wald bis zum Wasserfall Sanctuary – es hatte auch dazwischen bereits kleinere) – beschreiten. Am Wasserfall waren wir nur knapp 5 Minuten – eben für uns nichts Besonderes – aber trotzdem schön!
Rückmarsch wieder 70 Minuten und dann hatten wir das Glück, dass wir gerade vor dem grossen Regenschauer die Schlucht passiert haben und im Auto sassen. Auf der Rückfahrt zum Yellow House stoppten wir, da Tukane gesichtet wurden. Aber diese waren viel zu weit weg, um gute Aufnahmen zu machen.
Das Nachtessen haben wir im Dorf Mindo, in einer Pizzeria genossen. Pizzas sind verhältnismässig teurer – die Pizza Chef für 2 Personen (42cm Durchmesser) kostet 18 Dollar.
Mindo ist sehr touristisch. In dem Dorf kann man neben wandern, Vögel beobachten und der Schmetterlingsfarm besuchen noch folgendes buchen:
- Riverrafting
- Klettern
- Cloud Forest klettern (in den Bäumen)
- Zipline
Ein Paradies für Adrenalinjunkies 😉
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